KHM-Frischzelle-Festival für Intermediale Performance läuft noch bis Montag
Die Kunsthochschule für Medien Köln ist in puncto kultureller Experimentierfreudigkeit durchaus als Grenzgängerinstitut unterwegs. Die Ausbildungsanlage bietet einen staatlich anerkannten Abschluss für all jene, die ihren küntlerischen Schaffensdrang gerne anders in die Gesellschaft integrieren würden. So darf man beim Frischzelle-Festival für Intermediale Performance alles erwarten – nur nicht Konformität. Die eintrittsfreie Meta-Erfahrung steht noch bis morgen im Programm und damit aller Neugier zur Verfügung.
Ich war auch neugierig auf das Startprogramm gestern, bin allerdings recht zügig aggressiver Langeweile verfallen. Die beiden Nerds von Metroscan glänzten mit tollen Programmierskills und einer anfangs großartigen Dramaturgie im beste Sinne eines visualisierten und vertonten Urknalls. Doch die verwendeten Frequenzen gingen mir schnell auf die Nerven, und die Bildkompositionen waren irgendwann redundant. Da hätte ich mir auch jemanden mit ner Kreissäge anhören können; gelayerte Störbilder aus allen kaputten Televisionsapparaten des Planeten dazu und auf große Leinwand projiziert: Fertig ist die Kunst.
Im Anschluss an das Technikgewichse bot A Trio dasselbe in grün.
Allerdings unter Verwendung akkustischer Instrumente – zweck- und soundentfremdet. Melodische Strukturen waren lange Zeit keine erkennbar, stattdessen wurden mir Geräuschkulissen um die Ohren geschrebbelt, die in ihrer Dynamik (und vor Allem wegen der Live-Interaktionen der Musiker) reizvoll und authentisch musikalisch waren. Aber länger als 15 Minuten konnte ich mir das dann doch nicht geben. Der Mehrwert passiven Zuhörens hat sich mir nicht erschlossen.
Aber vielleicht erschließt er sich Ihnen? Die Veranstaltungen heute ist KHM-typisch kryptisch mit Chromatophore betitelt und beginnt um 20:30 Uhr in der Aula. Morgen gibt es dann die Jazzwerkstatt Wien New Ensembles und Wormholés. Hier finden Sie den Veranstaltungsplan.
PS.: Auch bei Facebook? Dann werde Fan von amusio!