Empfindsame Erfindungen
Am Freitag erscheint mit Maze Of Woods (Bella Union/[PIAS] Cooperative/Rough Trade) das zweite Album aus der Fusion namens Inventions, die von Matthew Cooper (Eluvium) und Mark T. Smith (Explosions In The Sky) getragen wird. Die Wahl des soeben verwendeten Verbs verdankt sich dem gleichnamigen Adjektiv: Denn „getragen“ ist die wohl treffendste Bezeichnung, die sich für den imaginativ durchs Waldlabyrinth tastend schlagenden Sound der Scheibe anbietet. Deutlich mehr Eluvium denn Explosions in The Sky.
Doch kaum damit abgefunden, gelingt es den Inventions – mittels mal mehr mal weniger subtiler Einlassungen – konkrete Ahnungen zu streuen, die sich jedoch keines Eigenlebens bemächtigen, um zur Entfaltung zu gelangen.
So lebt dieses Album von der Schwebe, von einer dezent dramatisierten Amplitude, von einer – wie soeben und plötzlich entstandenen – Beschwörung des Moments. Lose auf der Novelle Train Dreams von Denis Johnson fußend, die u. a. non-verbale Ausdrucksformen eines Wolfsjungen beschreibt, gewinnt das Unverbindliche erst in der zweiten Hälfte zur melodischen (Moanmusic) Stabilität. Das ist durchaus begrüßenswert, denn die sich hierin manifestierende, emotional stringente Ader aus Bangen, Sehnen und Hoffen bietet einen Mehrwert, der im Sinne der Zugänglichkeit seine Reize pointiert auszuspielen versteht.
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