Blüte und Dorn
Meg Baird, Gründungsmitglied der noch im Nachhall mysteriöse Schauer auslösenden Espers, meldet sich aus ihrer neuen Wahlheimat San Francisco zurück. Don’t Weigh Down The Light (ab Freitag via Wichita Records/[PIAS] Coop/Rough Trade) führt dennoch – entschieden wie keins ihrer Soloalben (zuletzt Dear Companion) zuvor – das Erbe der übernatürlich Begabten aus Philadelphia fort. Und versiegelt es zugleich mit dem trügerisch warmen Hauch einer sich vordergründig dazu anbietenden „ozeanischen“ Weite. Zur Förderung von Tagträumen mit gefährlichen Untiefen.
Mag die Melodik in klar lesbaren Ausnahmemomenten (Past Houses, Titelsong) auch an der Stichhaltigkeit einer Orenda Fink entlang schleichen, so überwiegt doch die Ego-orbitale Selbstversunkenheit, an der Meg Baird offenherzig teilhaben lässt, ohne dabei ihr Inneres schamlos zur Schau zu stellen. Je mehr aus ihrem Vortrag pure Stimmung erwächst, desto mehr drängt sie in universellere Sphären vor, deren Aufsuchen Wunden schlägt, die sich erst nach Ablauf dieses gerade noch so eben erträglich schönen Reigens bemerkbar machen. Meg Bairds Präsenz – man möchte sie nicht mehr missen, ist sie auch Blüte und Dorn zugleich. Remember. And forget.
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