Bijouterie Mycologique
Frisch aus Nashville, soeben erschienen: Quartz Bijou (Ato/[PIAS]Coop/Rough Trade) vom Psych-Vierer Fly Golden Eagle. Und – worum geht es in der Nachfolger des Debütalbums Swagger? Als „the actualisation of the dance of nihilism to the tune of romance and solidarity“ bezeichnet Schlagzeuger Richard Harper das Geschehen (lt. American Songwriter Magazine). Aha, mal wieder Sommer der Liebe am Seien. Doch die nur dem ersten Vernehmen nach dicht an den Black Keys operierenden Junghippies beschränken sich bei ihrem Bewusstseinsschwoof nicht auf einen Trip nach altbekannter Gutsherrenart.
So richtig schön in die Vollen gehen die mit List und Tücke ausgeklügelten Psych-Crossover immer dann, wenn zu allem Überfluss noch ordentlich ins Gebläse investiert wird. Insbesondere Tehuacana lässt in dieser Disziplin ein Optimum an Dampf ab: Texas beats Tennessee, obviously. In letzter Zeit auch als Session-Musiker für Benjamin Booker oder die Alabama Shakes in Aktion getreten, legen Fly Eagle Fly eine sortenrein versaute Sohle aufs heiß-geleimte Freak-Parkett, bei der sämtliche Versuche der Vereinnahmung mittels einer Kennzeichnung der angewandten Spielarten knirschend versagen. Mit Quartz Bijou hält die Postmoderne endlich Einzug in den Mykologen-Almanach.
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