Promi Big Brother – Die Quote purzelt
Letzten Freitag startete Promi Big Brother mit einer Traumquote und einem Marktanteil von 22,3 %. Da haben sich die Leute bei Sat.1 natürlich ganz doll gefreut. Aber wahrscheinlich waren viele Zuschauer einfach nur neugierig darauf, wer denn nun im TV-Knast einzieht. 48 Stunden und zwei reguläre Folgen später ist die Quote bereits gewaltig abgerutscht und der Marktanteil liegt nur noch bei 12,3 %. Da hat sich Sat.1 wohl zu früh gefreut.
Hat man die Eröffnungsshow verpasst und zappt sich mal in die Sendung, wird man sich unwillkürlich fragen: „Wer sind all diese Menschen?“ Gut, ein paar kennt man ja vielleicht, wie die gestrauchelten Schauspieler, die einfach die Kohle brauchen. Der prominenteste Bewohner ist sicherlich David Hasselhoff. Den kennt man aus dem Kinderprogramm, wo er mit einem Auto spricht oder aus der Dauerwerbesendung für Sonnencreme und plastische Chirurgie. Wahrscheinlich hat man den armen David mit viel Geld gezwungen mitzumachen, eigentlich unwürdig für den Mann, der die Berliner Mauer im Alleingang zu Fall brachte. Da hat man echt Mitleid mit ihm. Tröstlich ist nur, dass er glücklicherweise das meiste Rumgelaber im Haus nicht verstehen kann.
Um die Bude voll zu kriegen, hat Sat.1 die Messelatte ziemlich niedrig gelegt. Für den „Prominent“ Stempel reichte es schon wenn man: a) schon mal im Fernsehen war oder b) eine bestimmte Anzahl von Facebook „likes“ hat. Resultat: eine Bande publicitysüchtiges Jungvolk, das (zu Recht) kein Schwein kennt.
Das Promi Big Brother Format gleicht im Wesentlichen dem Dschungelcamp, nur eben ohne Kakerlaken und ohne Schleim… Leider, möchte man sagen. Die bisherigen Spiele erinnern dann auch eher an Dalli Dalli oder im besten Fall an Flaschendrehen, auch wenn man diesen Ringelpietz euphemistisch „Challenge“ nennt.
Dann wären da noch die Moderatoren Cindy aus Marzahn und der überschätzte Oliver Pocher – ein tolles Moderatorenpaar, ungefähr genauso lustig, wie eine Darmspiegelung. Pocher reitet mit Vorliebe auf flachen Witzen herum, z. B. vergleicht er den 80er Jahre Pop-Homunkulus Fancy mit Yoko Ono, Ach Herr Pocher, auch wenn man einen flachen Witz endlos breittritt, wird noch kein Schenkelklopfer daraus.
Dann gibt es natürlich noch jede Menge crazy Alltag im Big Brother Haus…
Es ist wesentlich aufregender, Farbe beim Trocknen zuzuschauen.
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