Chevels Debüt auf Non Series
Es gab diese Zeit, in der man ganz entspannt flauschigen Techno schreiben konnte und sich seines Echos sicher war, aber nach dem x-ten Release, das sich an dem scheinbar ewigen ätherischen Glanz abarbeitet, wird das Ganze zu einer öden Funktionsmusik.
Das ist mit Chevels Air Is Freedom passiert. Hier wird mit nahezu unerträglicher Sturheit in die teure Samplekiste gegriffen, um alles an verstaubten Crashes, Hihats und Kickdrums herauszukramen, die dann wiederum ziemlich wahllos zu Penälerrythmen aneinandergereiht werden. Diesen Umstand versucht man ausgerechnet zu kaschieren, indem man Hall auf die ärmlichen Überreste der Melodien legt.
Hin und wieder gelingt eine Kleinigkeit in dem Fiasko: Nightbus gehört dazu, Lumen ebenso. Man soll ja zu Debüts immer ein wenig gnädig sein, gehören sie doch zu den ersten Erfolgen, die man so hat als Produzent in einem Meer von DJs, selbsternannten Künstlern und Kulturschaffenden. Aber auf eine ungesunde Weise erscheint das Album abgeschrieben und kontra-innovativ. Von einer genuinen Leidenschaft oder künstlerischem Herzblut ist hier wenig vorzufinden. Vielleicht finde ich auch den Titel scheiße, zu pathetisch für so ein durchschnittliches Album. Nein nein, da gibt es wirklich besseres mit dem man seinen freien Abend verbringen kann als sich dieses Zeug reinzuziehen.
Chevel – Air is Freedom wird am 3. Dezember auf Non Series erscheinen.
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